Genisa Ausstellung
Auf der Frauenempore wurde eine Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Reckendorf eingerichtet. Gezeigt werden Exponate, die aus der Genisa der Reckendorfer Synagoge stammen. Hierbei handelt es sich um abgelegtes, "heiliges" Kulturgut der jüdischen Gemeinde seit dem 16. Jahrhundert sowie um Relikte der nachfolgenden Mieter des Hauses (Industriegeschichte). Gemäß jüdischem Gesetz ist der Name Gottes heilig und somit auch alles, worauf dieser steht. Solche Objekte durften nicht vernichtet werden, sondern wurden entweder auf dem Friedhof bestattet oder als „Genisa" (Depot im Dach- oder Fehlboden) abgelegt. Diese über 400 Jahre lang gesammelten Objekte umfassen sowohl religiöse Texte, wie auch profane Schriften, Verträge und Schreibübungen. Thorawimpel, Tefillin und -beutel wurden hier neben Gegenständen aus dem profanen Alltag gesammelt, wie Mieder, Socken, Schuhe etc.
Die Reckendorfer Genisa konnte in den letzten Jahren sortiert und wissenschaftlich untersucht werden. Die dort aufgefundenen Zeugnisse geben einen Einblick in die unmittelbaren Lebenssituationen der Menschen und das hohe kulturelle Niveau der jüdischen Gemeinde, die hier einst lebte und ihren Glauben praktizierte.
Genisa-Ausstellung im Haus der Kultur (ehemalige Synagoge) Reckendorf
Die Genisa-Ausstellung kann jeden 1. Sonntag im Monat von 14 - 16 Uhr besichtigt werden:
Kontakt: Heimatpfleger Altbürgermeister Klaus Etterer (E-Mail: heimatpfleger@reckendorf.de )
Adresse: Haus der Kultur - ehemalige Synagoge
Ahornweg 2
96182 Reckendorf